„Früher war alles anders“…“besser“ hatten sie gesagt, hängten das Bild an die Wand und in einen Rahmen. Blieben jeden Tag davor stehen.
Dinge wandeln sich und wir in ihnen und vielleicht war früher manches „besser“ und das ist, worauf wir heute aufbauen können.
Am Früher festhalten ist, wie an einem Bahnhof stehen, der still gelegt worden ist.
Vielleicht waren Dinge gut, Zeiten schön, das Leben, die Menschen in ihm…
Manchmal geschehen Momente in ihnen, die von jetzt auf gleich ändern, was sich eben noch gut anfühlte, manchmal entwickeln wir uns weiter und die/der Andere bleibt stehen oder umgekehrt.
Festhalten bindet unsere Energien. Was geschehen soll, wird geschehen.
Bleiben wir in der Situation, hängen in und von ihr ab, verkennen wir die Chance, den verborgenen Schatz.in ihr.
Menschen gehen manchmal, aus unterschiedlichem Grund und immer gibt es einen, auch wenn es zunächst noch anders scheint.
Manches hat ein Ende, weil seine Zeit gekommen ist…in dieser Form oder überhaupt und oft ist es wertvoll genau hin zu sehen.
War wirklich immer alles „besser“, „gut“? Konnten wir mit Allem einverstanden und in Frieden sein, liebend sehen?
Oder lag genau die Liebe darin, dass eben DAS geschah, was geschieht?
Bleiben wir hängen, haften, kleben, an der einsam verlassenen, stillgelegten Haltestelle stehen, kann das Leben kaum für uns weitergehen.
Lassen wir los, kann auf dieser gesunden Basis das Neue entstehen und wäre sie marode gewesen, wäre es ohnehin an der Zeit, weiter zu gehen.
Denn wie will das Neue kommen, wenn wir an der „alten“ Form kleben?
Die Chance ist auch, dass Menschen sich weiter entwickeln, besonders so die alte Basis zwar gut, doch mit Löchern versehen.
Es wäre gegen jeden Sinn, daran festzuhalten.
Auch in Verbindungen.
Etwas, Jemand, Beide oder Alle durften sich weiter entfalten, „wachsen“ und es war essenziell die „alte“ Form zu verlassen, damit genau das geschieht.
Und es ist ein Prozess, dass am Abend der Mond aufgeht, damit im nächsten Schritt die Sonne am Himmel steht…ein neues Leben….
✨Das „Früher“ darf gehen, damit das „Heute“ kommen kann ✨
Und mit ihm die Dankbarkeit für den Prozess, die Menschen, das Alles, das Leben.
Isabelle Hassan, 06.11.2025