Tagesgedanken vom 07.03.2017, Konfetti in meinem Haar

Konfetti in meinem Haar

Da war es wieder, das Musikstück, das vor einigen Jahren die wohltuende Stimme eines Radiosprechers mit „Pavane“ angekündigt hatte, genau genommen „Pavane pour une infante defunte“ Es klang in meinem Kopf und begleitete mich  auf seine sanfte Weise durch den Tag.

Für meinen vergangenen Blog hatte ich es ausfindig gemacht, entschied mich für zwei Varianten, die meine Leserinnen und Leser wohl  beide wenig begeistern konnten.

Zu traurig, vermutete ich, sah man doch in der ersten Fassung Menschen, die weinten, offensichtlich trauerten, um einen anderen Menschen oder eben diese  junge, verstorbene Prinzessin.
Trotzdem war sie  da, die Musik, und wollte mir anscheinend etwas sagen, wie schon so oft, wenn Lieder, wie aus dem Himmel gegriffen, plötzlich von einem inneren Band um meine Aufmerksamkeit spielten.

Ich sah die Bilder des Trauerzuges vor mir, die das Video zeigte,, von Menschen, die den Zug würdevoll begleiteten, Rosenblüten, die auf die Dahinziehenden herab regneten und dem Ganzen einen feierlichen Ausdruck verliehen.

Im Grunde war es das: Ein feierlicher Abschied von einem sicher sehr geliebten Menschen, der, wie der Film vermuten lässt, dem Waser übergeben wird, um von dort aus in eine andere Dimension zu gleiten.

Die  Menschen des Zuges sahen weniger traurig, als ehrerbietend und gefühlvoll aus. Das Bild regte meine Gedanken an.

In unseren Regionen meiden wir das Leid, umgehen den Tod, ziehen dunkle Gewänder an und trauern…- ja im Grunde um uns selbst., um unseren Verlust, um das Leben, das fortan ohne den geliebten Menschen auskommen soll und muss.

Die Blütenblätter, die im Film von den Balkonen regneten, fielen auf den Zug und erinnerten mich an Konfetti , das  an einem farbenfrohen Tag auf mein Haar niederregnete.

Was, wenn wir stattdessen feierten? Wenn wir anstatt der Tränen, Erinnerungen tauschten, dankbare Momente an das, was einmal sein durfte, an die wunderbare Schönheit des Augenblicks, an alles, was der Mensch uns zeitlebens oder auch für einen kurzen Moment an Wertvollem und Besonderem war? Wenn wir aus dem Abschied ein Fest machten?
Hatte doch dieser Mensch im Grunde das Ziel seines Lebens erreicht und ist nicht jedes Ziel ein Grund zur Freude?

Würden wir unter diesem Aspekt bewusster leben, die Augenblicke intensiver genießen, uns weniger vom Wesentlichen ablenken lassen und jede Begegnung zu einem Fest machen? Uns Zeit nehmen für den Menschen, der da vor uns sitzt, ihm unsere ganze Aufmerksamkeit schenken und das vielleicht bisher gefühlt Wenige als etwas Großes und Besonderes ansehen?

Käme dann der Tag  des Abschieds, könnten wir auf viele Bilder zurückblicken und wenn wir es schafften, die Trauer um uns selbst ein wenig in den Hintergrund zu stellen, sollte dieser Tag ein Dankbarkeits-und Freuden-Fest sein, ein Geschenk für den Menschen, dessen Dasein unser Leben auf solch kostbare Art und Weise erfüllt und bereichert hatte.

Wir könnten, anstatt dunklem Schwarz , ein helles Weiß oder leuchtendes Bunt in unserer Kleidung tragen und würden vielleicht weniger traurig sein, uns stattdessen freuen, dass er in unserem Leben sein durfte und die gemeinsamen Momente wie Konfetti in unseren Herzen tanzen lassen…

 

©Isabelle Hassan, Diandra Circle Concept, diandra-circle.com

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