In diesem Jahr habe ich tatsächlich einen Weihnachtsbaum. Es ist der kleinste, den ich jemals hatte, im Grunde noch ein Kind und er wäre sicher gerne noch gewachsen, hätte er sich einen Platz in meinem Garten ausgewählt, der ihm reichlich Raum gelassen hätte, um sich richtig auszubreiten.
Doch nun ist er drinnen und darf ein Bäumchen für die Weihnacht sein.
Seine Zweige sind so zart, dass selbst das Kätzchen im gläsernen Schuh Mühe hat, sich daran festzuhalten. Das Kätzchen aus einer vergangenen Zeit…
Damals war es gewiss etwas Besonderes gewesen, wohl aus der Nach-Kriegs-Zeit, und es spricht vom großen Wunsch nach Geborgenheit, von Kinderträumen, von einem Zauber, der in den kleinen Dingen lag, als es für die Menschen gewiss wenig zu kaufen gab. Damals…
Es wurde weiter gereicht durch die Generationen, von Frau zu Frau, von Weihnachtsbaum zu Weihnachtsbaum…und wieder ist Weihnachten. Das Kätzchen im Schuh, so zart, zerbrechlich und fein, es wünscht sich, dass immer Frieden möge sein.
(Text und Foto Isabelle Hassan)